Gelbe Mützen auf Achse
30 gelbe Schildmützen am 18. und 19. August auf dem Wanderweg zwischen Melchsee-Frutt und Engelberg? Ja, das war die Damenriege Büren. Die schöne Wanderung begann auf der Hochebene dem Melchsee entlang, weiter zum Tannensee und Engstlensee, auf den Jochpass und am zweiten Tag wieder hinunter zum Trübsee und nach Engelberg. Bekannt ist die Route auch als Vier-Seen-Wanderung.
Rein ins kühle Nass
Den Hitzigen unter den Turnerinnen wars recht. Sie nutzten bereits am Samstag jede Badegele-genheit. Das hiess bei jedem See: Wanderschuhe und Tenue aus, Bikini an und rein ins kühle Nass. Den Vorsichtigen wurde von den Wagemutigeren mit einem kleinen Schubser nachgeholfen. Dann Sonnenbaden und Picknicken, und schliesslich Bikini wieder aus, Wandertenue und Schuhe wieder an und so weiter und so fort.
Derart erfrischt wäre es natürlich ein Leichtes gewesen, den letzten Gipfel hinauf zum Jochpass zu erklimmen. Was bestimmt auch alle getan hätten, wäre da nicht der Sessellift gewesen. Der Be-treiber erbarmte sich der trotz (oder wegen?) dem vielen Baden ermüdeten Frauenschar und stellte den Betrieb der Bahn, die normalerweise um diese Zeit nicht mehr läuft, wieder an. Nur wenige wanderlustige Frauen und einige, die zu spät bemerkten, dass die Sesselbahn wieder angestellt wurde, machten sich zu Fuss auf den Pass. Dem Sprint, den die Jüngsten hinlegten, konnten al-lerdings die wenigsten folgen. Auf dem Jochpass angekommen, wurden alle reich belohnt – mit Apéro, Geburtstagscüpli, Nachtessen und Sternenhimmel.
Hahnenschrei am Morgen
Am Sonntag holte ein frühmorgendlicher Hahnenschrei die ersten Turnerinnen aus dem Bett – wer hatte da vergessen, den originellen Weckton auf seinem Mobiltelefon auszuschalten? Nach dem Frühstück gings dann wieder bergab. Für die einen auf dem «Trudy Trail», für die anderen mit der Gondel. Das letzte Stück nach Engelberg durften sich die arg durchgeschüttelten Knie dann noch auf dem Trottinet erholen. Unten angekommen gab es zur Belohnung Caipirinha für alle. Der Ein-fachheit halber im 1,5-Liter-Kübel. Keine konnte letztlich der Versuchung widerstehen. Den letzten Schluck noch im Mund bestiegen dann 30 Frauen den Zug in Richtung Heimat. Jetzt konnte auch Organisatorin Sonja Scharowski entspannen. Es hat alles geklappt, es war eine ganz tolle Turnfahrt und wir freuen uns schon auf die nächste.
Stéphanie Erni